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Wir bewahren, was verbindet – Das Archiv der DPG Bremen – 17.12.2024

Wir bewahren, was verbindet – Das Archiv der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen wird zur Quelle gelebter Verständigung

Seit fast 50 Jahren engagiert sich die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bremen (DPG) für Versöhnung, Austausch und Freundschaft zwischen Deutschland und Polen. Unter dem Motto „Wir bewahren, was verbindet“ wurde nun der umfangreiche Archivbestand der Gesellschaft wissenschaftlich erschlossen und in die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen überführt. Die dort verwahrten Dokumente geben Einblicke in fünf Jahrzehnte zivilgesellschaftliches Engagement – von Hilfstransporten über kulturelle Projekte bis hin zu persönlicher Begegnung und Bildungsarbeit.

Das Archivprojekt macht sichtbar, wie stark bürgerschaftliches Handeln die deutsch-polnischen Beziehungen geprägt hat. Die DPG organisierte unzählige Delegationsreisen, Konzerte, Jugendbegegnungen und Spendenaktionen – darunter die Bereitstellung einer Orgel und Glocken für die St.-Katharinen-Kirche in Gdańsk. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bildungsarbeit, etwa durch Schulbuchempfehlungen, das Deutsch-Polnische Jahrbuch und das sogenannte „Bremer Modell“ zur Integration polnischer Spätaussiedler.

Ein besonderer Teil des Archivs widmet sich der Städtepartnerschaft Bremen–Gdańsk – der ersten offiziellen Verbindung zwischen einer westdeutschen und einer polnischen Stadt. Die DPG war von Anfang an eine zentrale Impulsgeberin dieser Partnerschaft. Auch während des Kriegsrechts in Polen zeigte sich die Gesellschaft solidarisch – mit Hilfstransporten, Spendenaktionen und politischen Stellungnahmen.

Im Zentrum des Projekts stehen außerdem bisher wenig erforschte Bremer Persönlichkeiten, die sich mit großem Einsatz für die deutsch-polnische Verständigung engagiert haben. Ihre Geschichten und Dokumente sind nun in der Forschungsstelle Osteuropa zugänglich und bieten wertvolle Impulse für Forschung, Erinnerungskultur und Bildungsarbeit.

Was uns verbindet, ist geblieben – weil wir es bewahren.