Am 18. Dezember 1975 gründeten siebzehn engagierte und bekannte Bremer Bürgerinnen und Bürger aus Kultur, Wissenschaft, Publizistik, Verbänden und Organisationen (u. a. Horst Adamietz, Professor Immanuel Geiss, Horst Katenkamp, Christine Koschnick, Manfred von Scheven) die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bremen/Bremerhaven e.V..
Nach dem denkwürdigen Warschauer Vertrag über die Normalisierung de Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutsch land und Polen, wollte auch Bremen den Versöhnungsprozess mit Polen aktiv angehen und neue Beziehungen zu den Menschen hinter dem Eisernen Vorhang schaffen. Die Bemühungen um Versöhnung und Entspannung geschahen zwar in der Atmosphäre der allgemeinen Entspannungspolitik der 90er Jahre und im Geiste der Konferenz von Helsinki. Doch der Riss durch Europa, die Teilung in zwei politisch gegensätz-liche Systeme, blieb eine böse Erfahrung. Bürger um Hans Koschnick organisierten schon seit 1972 „Bremen-Tage“ in Warschau und umgekehrt polnische Wochen in Bremen, ein Theatertreffen, einen Journalistenaustausch mit Berichterstattung über die persönlichen Eindrucke und Erfahrungen mit den Presse-Kollegen aus der späteren Partnerstadt Danzig sowie Kulturveranstaltungen- und Kunstausstellungen Historiker beider Seiten referierten über die gemeinsame Geschichte und die Gegenwart. Später gab die Gesellschaft Jahrbücher mit Beitragen deutscher und polnischer Wissenschaftler heraus. Es war eine in beiden Ländern geschätzte Publikation.
Die Bremer Gesellschaft half bei der Gründung neuer deutsch -polnischer Gesell-schaften und war Initiator der „Arbeitsgemeinschaft der norddeutschen Deutsch-Polnischen Gesellschaften“, aus der sich im Laufe der Jahre der heutige Bundesverband entwickelte.