Bremens führende Tageszeitung “Weser-Kurier” veröffentlichte nach einem Interview mit den neuen Vorstandsmitglieder folgenden Beitrag der Redakteurin Frauke Fischer:
“Wir wollen junge Menschen in beiden Ländern erreichen”
Die neuen Vorstandsmitglieder der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) wollen in erster Linie das Interesse an Polen stärken. In Bremen leben um die 30.000 polnischsprachige Menschen. “Unser Ziel ist es, die DPG auch bei der jungen Generation bekannt zu machen und ihr Interesse für das Nachbarland Polen und die Partnerstadt Bremens, nämlich Danzig, zu wecken”, sagt Katarzyna Weichert. “Wir wollen junge Menschen in beiden Ländern erreichen.”
Die neue Vorsitzende der DPG stammt aus Bad Ziegenhals (Głuchołazy – U.M.) in Oberschlesien, lebt seit 1999 in Bremen und besitzt die polnische und die deutsche Staatsbürgerschaft. Seit sechs Jahren arbeitet Katarzyna Weichert aktiv in der DPG mit. Ihr Schwerpunkt ist die Kinder- und Jugendarbeit. Die 42-Jährige hat unter anderem den zweisprachigen deutsch-polnischen Spielkreis als Pilotprojekt mitorganisiert.
“Ich arbeite derzeit an weiteren zukunftsweisenden Projekten”, berichtet Katarzyna Weichert im Gespräch in den Räumen der DPG in der Birkenstraße. Es gehe darum, weitere Orte zu schaffen, “in denen Kinder und Jugendliche aus Bremen und Danzig zusammenkommen”. Mehrsprachigkeit betrachtet die Wirtschaftsjuristin, die ihr Studium 2008 an der Universität Osnabrück abgeschlossen hat, als “wertvolle Ressource”, die weiter gepflegt und gefördert werden müsse. Ihre beiden Söhne zieht Katarzyna Weichert daher gemeinsam mit ihrem Mann in deutscher und polnischer Sprache groß.
“Wir sind eine Mischung aus jungen und langjährig erfahrenen Mitgliedern”, sagt die Vorsitzende über das neue Vorstandsteam. Gemeinsames Ziel ist, die Völkerverständigung über Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur zu fördern.
Eine Stellvertreterin von Katarzyna Weichert ist Sylwia Eckhoff. Sie ist ebenfalls schon seit 2015 aktives Mitglied der DPG. Die 50-jährige kaufmännische Angestellte und langjährige Mitarbeiterin des polnischen Honorarkonsulats in Bremen vertritt die Ideen der DPG auch nach außen. Sylwia Eckhoff stammt aus dem polnischen Torun und lebt seit 1990 in Bremen. “Ich möchte das kulturelle Verständnis und den Gedankenaustausch fördern”, erklärt sie. Besonders wichtig seien ihr auch die persönlichen Kontakte, um Deutschland und Polen auch auf diplomatischer Bühne noch besser zu verbinden.
Auf interkulturelle Projekte mit dem Schwerpunkt Polen legt Alexander Ohem seinen Schwerpunkt. Er ist auch ein Stellvertreter von Katarzyna Weichert und mit 28 Jahren der jüngste an der DPG-Spitze. “Ich möchte mit jungen Künstlern für Furore sorgen”, sagt der Musiker voller Elan.
Ohem stammt aus Frankfurt an der Oder und lebt seit 2014 in der Weserstadt. “Ich kam für das Musikstudium”, sagt er. Seit 2016 engagiert er sich in der DPG, ist auch Mitglied im Bundesvorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaften. Vor allem die Kultur liegt Alexander Ohem am Herzen. Wichtig sei ihm zudem, gegen Vorurteile und gegen das Vergessen zu kämpfen, sagt er, “vor allem bei der jüngsten Generation”.
Dem neuen Bremer DPG-Vorstand gehören ferner Christa Nalazek als Schatzmeisterin an, eine Pionierin der Zusammenarbeit der Pfadfinder Deutschlands und Polens, sowie als Beisitzer Iwona Bigos, Julian Lesniewski und Agnieszka Grothe.
Näheres über die Aktivitäten der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Bremen ist im Internet unter der Adresse www.dpg-bremen.de zu finden. Im Bereich der Musik bemüht sich der Förderverein für Junge Musiker aus Deutschland und Polen um die Völkerfreundschaft, der regelmäßig ein klassisches Musik-Festival in Bremen organisiert. Näheres unter https://jungemusiker.com.