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Die Verdrängung jüdischen Lebens aus Breslau nach 1933

Mitten in der Stadt: Die Verdrängung jüdischen Lebens aus Breslau nach 1933

Buchvorstellung und Diskussion mit Tim Buchen und Maria Luft (Hrsg.)

Im schlesischen Breslau (seit 1945 Wrocław/Polen) lebte in der Zwischenkriegszeit die drittgrößte jüdische Gemeinde des Deutschen Reichs (nach Berlin und Frankfurt) mit etwa 24.000 Mitgliedern. Sie erlebten die Ausgrenzung aus dem städtischen Raum, Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten wie Jüdinnen und Juden in anderen deutschen Städten auch. Doch die NS-Zeit ist für Breslau wenig erforscht – weder in Polen noch in Deutschland wurde das Thema intensiver bearbeitet. Der Wechsel der staatlichen Zugehörigkeit der Stadt 1945, der „Kalte Krieg“ und seine Folgen sowie die Sprachbarriere verhinderten dies lange Zeit.

In diesem Buch nahmen die Autorinnen und Autoren die Geschichte der Shoah in Breslau neu in den Blick. Das interdisziplinäre Team wählt dabei verschiedene Perspektiven und Kontexte, in denen Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung im städtischen Raum geschahen, und rekonstruiert Orte und Sphären jüdischen Lebens: Arbeit und Wohnen, Religion und Politik, Kunst und Kultur. Auch die Auswirkungen der Shoah im Rückblick – etwa auf den Umgang mit Friedhöfen, auf die Kartographie der Stadt, auf Erinnerungen an Breslau oder archivalische Quellen zur Shoah – werden thematisiert.

Veranstalter Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (BKGE),